Ungefüllte Torten

Ungefüllte Torten

Kuchen und Torten gehören zu den beliebtesten Süßspeisen, schon in der Antike wurden eine Art ungefüllte Torten genossen, die an den heutigen Käsekuchen erinnern.

Torten - Genuss nicht nur für besondere Gelegenheiten

Die Römer nutzten bereits Hefe, um ihre Backwaren lockerund luftig zu bekommen, die Garküchen des Mittelalters boten neben den herzhaften Pasteten süßes Brot und Früchtebrote an, Feingebäck, also gefüllte und ungefüllte Torten im heutigen Sinne, kam im sechzehnten Jahrhundert in Mode, als sich Zucker langsam verbreitete. Die Kreuzfahrer hatten das Luxusgut „Zucker" bereits um 1100 nach Christus nach Europa gebracht, bis das Süßungsmittel ab circa fünfzehnhundert in Plantagen angebaut wurde und somit in größeren Mengen zur Verfügung stand, galt es als „Weißes Gold".

Ähnlich verhielt es sich mit Schokolade, die aus den Bohnen der Kakaopflanze hergestellt wird. Sie war den Azteken seit dem vierzehnten Jahrhundert bekannt und fand als Opfergeschenk, Zahlungsmittel und Gewürztrank, einer Gemisch aus Kakao, Salz, Chili, Mais, Wasser und Vanille, Verwendung. Durch die Eroberung Mexikos von den Conquistadores 1519 kamen das „Braune Gold" und die Vanille nach Europa, wo beides schnell zum Luxusartikel der Oberschicht mutierte und nicht nur als Würze für gefüllte und ungefüllte Torten, sondern auch für andere Speisen die Küchen einzog. Ungefüllte Torten wie der Biskuite stammen aus dieser Zeit, aus dem 17ten Jahrhundert die Springform und dem 19ten Jahrhundert Backpulver und Speisesoda.

Kuchen, gefüllte und ungefüllte Torten

Ungefüllte Torten gibt es per Definition eigentlich nicht. Laut der einschlägigen Literatur sind ungefüllte Torten nichts anderes als Kuchen, die die Grundlagen für Torten darstellen. Die Kuchen werden im heutigen Sinne dann zur Torte, wenn sie eine Füllung aus einer Creme oder Sahne erhalten. Adelung (Johann Christoph, 1732-1806), ein deutscher Lexikograf, Germanist und Bibliothekar, beschreibt Torten 1793 als ein Gebäck aus Butterteig, das in einer eigenen Pfanne zubereitet, im Anschluss in Rohr gebacken und als gefüllte oder ungefüllte Torten serviert wird. Ursprünglich stellten die Torten keine Konditoreiware dar, sondern in der Regel herzhafte Pasteten, die begriffliche Bedeutung hielt sich bis in 19te Jahrhundert, wie ein Rezept für die Marientorte von 1894 belegt. Bei diesem Schaugericht handelt es sich um ein Segelboot mit einer Füllung aus Pilzen, Krebsschwänzen, Hechtklößen und Austern, das Tauwerk sind Hummerschwänze.

Neben der Mandeltorte gilt die Linzer Torte als die sicherlich älteste bekannte süße Torte, bereits bei den Römern gab es ungefüllte Torten dieser Art, die sich über die Jahrhunderte weiterentwickelt haben. Die Linzer Torte in der heutigen Form hat ihre Bezeichnung wahrscheinlich von der Stadt Linz in Österreich, da viele historische Gerichte ihren Namen von der geografischen Lage ableiten. Sie wurde sicher nicht, wie oftmals behauptet, von einem angeblichen Wiener Konditormeister Linzer erfunden, denn dessen Existenz lässt sich durch keine geschichtlichen Daten nachweisen. Die vier ersten schriftlichen Rezepte für ungefüllte Torten Linzer Art stammt aus dem siebzehnten Jahrhundert, sie stehen im 1653 erstellt Kochbuch der veronesischen Gräfin Anna Margarita Sagramosa, in den Werken von de La Varenne (Francois-Pierre 1618-1678), dem Koch der Maria von Medici, findet sich das erste Rezept für Cremeschnitten. Die heutigen Torten mit Cremefüllung, Schokolade oder Sahnefüllung entstanden im Laufe des letzten und vorletzten Jahrhunderts.

Cremetorten Cremetorten

sind sehr delikate, aber auch gehaltvolle Torten.

Sahnetorten Sahnetorten

sind nicht nur auf Grund ihrer Vielfalt sehr beliebt.

Gefüllte Torten Gefüllte Torten

sind dem Namen nach, mit einer Besonderheit gefüllt.

Patisserie Patisserie

sind kleine Törtchen, kleine Pasteten.